Kommunales Konfliktmanagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Weiterbildung zum/zur Kommunalen Konfliktmanager:in bzw. zum/zur Systemdesigner:in für Kommunales Konfliktmanagement
Ohne Konflikte gibt es keine Veränderung und keinen Fortschritt.
Drei Kompetenzbereiche
Im Zentrum der Ausbildung zum/zur Konfliktmanager:in stehen drei Kompetenzbereiche:
Lernziele
1. Konfliktfähigkeit der Personen
Kommunale Konfliktmanager:innen
- sind in der Lage, Konflikte einzuschätzen und in den kommunalen Kontext einzuordnen
- verfügen über eine vermittelnde Grundhaltung und über Grundkenntnisse zu Mediation und kommunalem Konfliktmanagement
- sind in der Lage, Verfahren und Settings zur kommunalen Konfliktbearbeitung zu entwickeln
- erlernen Grundlagen systemischer Organisationsberatung, Organisationsanalyse, Systemdesign und erhalten eine Übersicht über organisationsorientierte Vermittlungs- und Verhandlungstechniken
- lernen die Besonderheiten kommunaler Strukturen und Abläufe kennen
2. Konfliktfestigkeit der kommunalen Strukturen
Kommunale Konfliktmanager:innen
- kennen die Grundlagen des kommunalen Konfliktmanagements
- sind in der Lage, eine Übersicht und Analyse der bestehenden Strukturen und Abläufe der Konfliktregelung zu erstellen
- können ein Systemdesign – einen Entwurf für Strukturen und Abläufe eines kommunalen Konfliktmanagementsystems – für ihre Kommune / Kreis entwickeln
- sind in der Lage, eine Expertise für die kommunalen Entscheidungsgremien zu erarbeiten
- können eine interne Analyse gemeinsam mit Kommunalen Konfliktmanager*innen planen, in der Durchführung begleiten und auswerten
- können neue Strukturen und Abläufe für das kommunale Konfliktmanagement in einem partizipativen Organisations-Entwicklungsprozess entwickeln
3. Krisenresilienz - Kommunikation und Vorgehen bei außergewöhnlichen Ereignissen
Kommunale Konfliktmanager:innen
- kennen die Grundlagen von Krisenmanagement und Krisenkommunikation
- kennen die Strukturen und Abläufe des bestehenden kommunalen Konfliktmanagements
- sind in der Lage, den Krisenstab / Stab für außergewöhnliche Ereignisse bei Krisenereignissen zu unterstützen
- kennen die Grundlagen von Krisenmanagement und Krisenkommunikation
- können kommunale Konfliktmanager:innen bei der Erarbeitung von Präventionsplänen begleiten
Zertifikat
Die Teilnehmer:innen aus Kommunen, Kreisen oder sozialen Einrichtungen erhalten ein Zertifikat als
„Kommunale:r Konfliktmanager:in“.
Als Mediator:innen ausgebildeten Teilnehmer:innen erhalten zusätzlich ein Zertifikat als
„Systemdesigner:in für kommunales Konfliktmanagement“.
Die Medius GmbH Greven ist ein vom BMWA® - Bundesverband Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt - anerkanntes Ausbildungsinstitut.
Methoden / Schwerpunkte
Neben Theorieinputs, Übungen und Rollenspielen erarbeiten die Teilnehmer:innen für ihre/n Kommune,
Kreis oder soziale Organisationen eine Expertise für Strukturen und Abläufe des kommunalen Konfliktmanagements.
Diese Expertise wird Entscheidungsträger:innen vor Ort als Weiterentwicklung der bestehenden
Konfliktregelung vorgelegt.
Ablauf
Ausbildungsleitung
Entwicklungsschritt 1: Orientierung
Ziel: Erarbeitung eines gemeinsamen Grundverständnisses, Definition der Lernfelder und Rollenklärung in der Lerngruppe.
Modul 1: Orientierung (3 Tage)
- Übersicht zum Projekt „CommunAid“
- Konflikte in Kommunen
- Das 3-Sphären-Modell – Systemische Einordnung
- Gesellschaftlicher Zusammenhalt
- Risiken und Gefahren durch Rechtsextremismus
- Systemdesign-Schleife
- Ablauf und Techniken der internen Analyse
Dazwischen: Beratung und Transfer-Unterstützung durch ein 60-minütiges Online-Coaching durch Trainer
Entwicklungsschritt 2: Analyse
Ziel: Analyse des bestehenden Umgangs mit Konflikten und der Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Kommune / Kreis.
Modul 2: Haltung und Techniken der Vermittlung (3 Tage)
- Gesellschaftlicher Zusammenhalt als Prozess in sozialen Räumen
- Kommunale Konfliktregelung als Kooperation von Institutionen, Gruppen und Personen
- Der Kampf um die „Mitte“ – Wirkungsanalysen in verschiedenen kommunalen Konfliktlagen
- Analyse von Spannungs- und Konfliktfeldern
- Identifizierung der Handlungsfelder
- Arbeiten mit dem Hexagon Systemischer Konfliktbearbeitung
Dazwischen: Beratung und Transfer-Unterstützung durch ein 60-minütiges Online-Coaching durch Trainer
Entwicklungsschritt 3: Systemdesign
Ziel: Auf der Basis der Ergebnisse der internen Analyse werden die für die jeweilige Kommune sinnvollen Strukturen für ein kommunales Konfliktmanagementsystem erarbeitet.
Modul 3: Systemdesign (3 Tage)
- Grundlagen systemischer Organisationsentwicklung
- Das Konzept der Meta-Mediation
- Aufbaustruktur für ein Konfliktmanagementsystem
- Ablaufstruktur in der kommunalen Konfliktbearbeitung
- Aufbau eines Frühwarnsystems
- Interne und Externe Konfliktbearbeitungen
- Auftragsgestaltung und Rollenklärung bei komplexen Bearbeitungen
- Erstellung einer Expertise für ein neues kommunales Konfliktmanagement
Dazwischen: Beratung und Transfer-Unterstützung durch ein 60-minütiges Online-Coaching durch Trainer
Entwicklungsschritt 4: Implementierung
Ziel: Erarbeitung konkreter Abläufe und Methoden der kommunalen Konfliktbearbeitung und Planung der einzelnen Schritte der Implementierung.
Modul 4: Implementierung (3 Tage)
- Kommunale Konfliktbearbeitung nach den Prinzipien der Mediation
- Der Medius-Werkzeugkasten im Umgang mit Wertekonflikten und in komplexen Konfliktlagen
- Angebote für Prävention und Qualifizierung
- Ausbildung von Konfliktlotsen und internen Konfliktberater*innen
- Schritte zur Implementierung
- Präsentation der Expertisen
Zusatzmodul 5: Einführung in Mediation
Speziell für Teilnehmende aus Kommunen (3 Tage nach Modul 2)
Ziel: Schritte und Haltung in der Mediation, Rolle, Aufgaben und Grenzen von Konfliktmanager:innen.
Modul 5:
- Konflikte in Organisationen
- Verhalten in Konflikten
- Analyse von Konflikten
- Darstellung von Konflikten
- Eskalation von Konflikten
- Phasenmodell der Mediation
- Haltung und Rolle des/der Konfliktmanagers:in
- Lösungsorientierte Beratung
- Techniken der Gesprächsführung